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Mit AIDAprima durch die atemberaubenden Schären vor Stockholm

Am 16.10.2021 startete die AIDAprima zur letzten Ostseekreuzfahrt dieses Jahres in Richtung Schweden. Eine Kreuzfahrt im Herbst mit den Zielen Stockholm, Visby und Kopenhagen lag vor uns und ein Sturmtief wirbelte den Reiseplan kräftig durcheinander.

aidaprima ostseekreuzfahrt

Check-In – Es geht endlich an Bord

Nachdem im Laufe des Jahres immer mehr Kreuzfahrtschiffe erfolgreich mit Passagieren Seereisen unternahmen und die Hygienekonzepte der Reedereien offenbar funktionierten, suchten wir mit unserer vierköpfigen Familie auch noch nach einer passenden Kreuzfahrt für den Herbst. Wir hatten überlegt ob man während der aktuellen Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen eine solche Reise machen sollte, letztlich haben wir aber keinen Grund gefunden warum man keine Kreuzfahrt machen sollten. Die an Bord geltenden Hygieneregeln kennt man nun ja schon länger aus seinem persönlichen Alltag und die Regeln schränken ja nicht nur ein, sondern vermitteln auch ein Gefühl von Sicherheit und sind einfach notwendig. Außerdem bieten diese Regeln und Einschränkungen die Möglichkeit auf einen schönen Urlaub an Bord eines Schiffes. Auch ein Kreuzfahrtschiff, dass nur zu sechzig Prozent mit Passagieren ausgelastet ist, hat man sich insgeheim ja auch schon mal gewünscht. Letztlich sind diese Regeln aber auch nur eine Momentaufnahme. Auf der auf unserer Kreuzfahrt folgenden Reise der AIDAprima wurden die Regeln schon wieder ein wenig gelockert und es waren z. B. individuelle Landgänge möglich. Wie lange welche Regeln gelten oder Bestand haben mag im Moment wohl niemand vorhersagen können, es ist schön das Kreuzfahrten nach so langem Stillstand stattfinden und die Kreuzfahrtschiffe wieder mit Passagieren unterwegs sind.

So begaben wir uns dann im Internet auf die Suche nach einer passenden Kreuzfahrt. Als einziger Termin kamen nur die Herbstferien in Frage und da wir bereits mit der AIDAperla als Familienkreuzfahrtschiff sehr gute Erfahrungen gemacht hatten, sagte uns die Reise mit der AIDAprima von AIDA Cruises zu. Die AIDAprima bekam 2019 den Kreuzfahrt Guide Award für Familienfreundlichkeit und ist die beste Wahl für Familien. Die attraktive Route führte von Kiel aus nach Skandinavien mit den geplanten Häfen Göteborg, Stockholm und Visby. Mir persönlich gefallen die Reisen nach Skandinavien sehr gut und man wird auf jeden Fall eine eindrucksvolle Natur und atemberaubende Ausblicke von Bord genießen können. Da auf dieser Kreuzfahrt nur geführte Ausflüge möglich waren machten wir zunächst keine großen Planungen bezüglich der Landgänge, sondern freuten uns einfach auf eine schöne Woche auf See, die Schären und das Entertainment an Bord. Daher störte es uns auch nicht, dass bereits einige Wochen nach der Buchung der Hafen von Göteborg aus organisatorischen Gründen durch Kopenhagen ersetzt wurde.

Der Tag der Anreise verlief bis auf die Corona-Tests fast wie jedes einchecken. Innerhalb von 24 Stunden vor dem Einchecken musste in unserem Fall noch ein Antigen-Test gemacht werden. Das entsprechende Zertifikat mit dem Ergebnis musste im Kreuzfahrtterminal in Kiel vorgelegt werden. Ein genaues Zeitfenster zum Check-In wurde einem beim Ausfüllen des Schiffsmanifestes mitgeteilt. Unter Einhaltung der Hygieneregeln (Abstand, Maskenpflicht etc.) ging es dann beim Check-In zunächst zum Messen der Temperatur und später zum PCR-Test. Nach Erhalt der Bordkarten musste man auf direktem Weg in seine Kabine um dort das Ergebnis des PCR-Tests abzuwarten. Bei einem negativen Testergebnis konnte man nach entsprechender Durchsage die Kabine verlassen um dann zur permanent durchgeführten Seenotrettungsübung zu seiner Musterstation zu gehen. Die Seenotrettungsübung wurde über den ganzen Nachmittag verteilt in kleinen Gruppen durchgeführt. An Bord galt im Schiffsinneren die Maskenpflicht und in den Außenbereichen nur wenn man den Mindestabstand nicht einhalten konnte. Wir begaben uns nach der Seenotrettungsübung erstmal in das Marktrestaurant um uns ein wenig zu stärken. Dort genossen wir den schönen Ausblick aus den Panoramafenstern über den Kieler Hafen mit den vorbeifahrenden Skandinavien-Fähren, den Werftkränen und der Kieler Skyline.


Leinen los – Abfahrt aus Kiel

Um 18:00 Uhr hieß es dann endlich Leinen los. Das Wetter war herbstlich und auf der Kieler Förde fing es leicht an zu regnen. Aber wir hatten ja eine Kreuzfahrt im Oktober gebucht und daher waren wir auf entsprechendes Wetter eingestellt. Die AIDAprima fuhr durch die Kieler Förde, vorbei an den Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals, am Leuchtturm in Friedrichsort und am Marine-Ehrenmal in Laboe. Schließlich wurde es dunkel und schnell befanden wir uns auf dem Meer und fuhren in Richtung Schweden.

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Ein Tag auf See – Viel Spaß im Four Elements

Der folgende Tag war ein Seetag. Wir befanden uns immer noch auf dem Weg Richtung Stockholm und fuhren entlang der Küste der schwedischen Insel Öland.

Da wir mit unseren Kindern an Bord waren, stand natürlich das „Four Elements“ als Highlight ganz oben auf der To-Do-Liste. Das „Four Elements“ ist der Activity-Bereich für die Familie im hinteren Bereich des Schiffes. Die Erlebniswelt auf den Decks 14 bis 17 bietet Action, Sport und Spaß für Klein und Groß. Spaß ist im Wasser mit der schnellen Rutsche „AIDA Racer“ garantiert. Sollte man luftige Höhen bevorzugen, bietet sich der Klettergarten an. Auch Ballsportarten wie Fußball oder Basketball können auf dem Sportdeck gespielt werden. Wir waren sehr überrascht, dass es trotz Schulferien im „Four Elements“ nirgendwo richtig voll war. Egal ob man sich gemütlich im Gummireifen durch den „Lazy River“ treiben lassen oder aber lieber durch eine der großen Wasserrutschen rasen wollte. Nirgendwo musste man warten oder anstehen. Es war überall an Bord Betrieb aber es war nie irgendwo zu voll. Das war natürlich ein absoluter Vorteil dieser Reise. Die gesamte Atmosphäre an Bord der AIDAprima war absolut entspannt. Nach einigen Stunden hatten wir uns dann ausgetobt und entspannten noch ein wenig auf dem Balkon bevor es zum Essen ging.

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Unser Balkon lag heute auf der windabgewandten Seite des Kreuzfahrtschiffes und dadurch konnten wir am Nachmittag tatsächlich ein kleines Sonnenbad und den herrlichen Ausblick genießen. Damit hatten wir nach dem regnerischen Abschied in Kiel am Vortag nicht wirklich gerechnet.

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Kapitän Sven Gärtner

Umso überraschter waren wir als sich der Kapitän Sven Gärtner mit einer wichtigen Mitteilung über die Bordlautsprecher meldete. Aufgrund eines Sturmes wird die AIDAprima ihren Kurs ändern müssen und wir werden zunächst nicht nach Stockholm fahren. Für den morgigen Tag ist mit starkem Wind zu rechnen und die schwedischen Behörden haben einem so großen Schiff wie der AIDAprima die Durchfahrt durch die Schären nicht genehmigt. Daher wird der Kurs geändert und wir fahren nach Gotland in den Hafen von Visby. Übermorgen sei dann die Schärenfahrt nach Stockholm vorgesehen. Dort gäbe es ein Zeitfenster in dem das Wetter gut ist und eine sichere Fahrt durch die Schären möglich sei. In Stockholm würden wir dann drei Tage bleiben. Aufgrund dieser langen Liegezeit im Stockholmer Hafen muss dann die Anfahrt von Kopenhagen entfallen.

Am Abend erläutert Kapitän Gärtner in der Prime Time mit Entertainment Manager Tom Ahrendt anhand von Wetterkarten nochmal die Änderung der Route und erzählte auch von seiner Zeit als Kapitän auf Expeditionskreuzfahrtschiffen.

Der Kapitän erklärte den Gästen im Theatrium:

„Ein wenig fühle ich mich heute wieder wie auf einer Expeditionskreuzfahrt.“

Zum Abendessen wählten wir wieder das Marktrestaurant auf Deck 6. Das Marktrestaurant hatte sich nach kurzer Zeit zu unserem Lieblingsrestaurant entwickelt. Das super freundliche indonesische Personal kannte nach kurzer Zeit bereits die Namen der Kinder und man wurde immer freundlich begrüßt und bekam jedes Mal einen wunderschönen Sitzplatz mit einer traumhaften Aussicht durch die schrägen Panoramafenster im Heck des Schiffes. Das Restaurant wurde wieder als Buffet-Restaurant angeboten und man konnte seine Speisen aus dem reichhaltigen Angebot wählen. Die Getränke musste man bei der Getränkeausgabe bestellen und bekam diese dann vom Personal übergeben. Auch das Weite Welt Restaurant auf Deck 7 wurde wieder als Selbstbedienungsrestaurant genutzt. Ansonsten waren die Tische markiert an denen man sitzen konnte. Alles wurde regelmäßig desinfiziert und die Kabinennummer der Personen am Tisch wurden eingescannt. Der ganze Ablauf lief entspannt und routiniert ab und wenn mal ein Gast seinen Mund-Nasen-Schutz vergessen hatte wurde er freundlich darauf hingewiesen.


Visby

Das Einlaufen in einen Hafen am frühen Morgen zu beobachten gehört für mich zu einer Kreuzfahrt dazu wie für andere Kreuzfahrer der Cocktail. Der Weg eine unbekannte Destination über das Meer zu erreichen ist die schönste Art Neues zu entdecken. So stand ich auch an diesem Morgen nach dem ersten „Early Bird Kaffee“ im Beachclub rechtzeitig an der Reling und genoss den Ausblick auf die Ostseeinsel Gotland. Da der Sonnenaufgang in dieser Jahreszeit ja relativ spät ist, vollzieht sich das Einlaufen in den Hafen häufig während der Dämmerung. Bei einer Temperatur im einstelligen Bereich, ein wenig Wind und fast wolkenlosem Himmel nahm die AIDAprima Kurs auf den Hafen von Visby. Hinter der Insel leuchtet der Horizont goldfarben und kündigte einen Tag mit strahlendem Sonnenschein an. Langsam näherten wir uns der fast 3000 km² großen Ostseeinsel, mittlerweile ließen sich Steilküsten, Häuser und andere Schiffe deutlich erkennen. Gotland ist die zweitgrößte Insel in der Ostsee und hat eine Küstenlänge von 800 km mit malerischen Orten und wunderschönen Stränden. Die Landschaft der Insel reicht von dramatischen Felsformationen und kargen Landschaften bis hin zu üppiger Vegetation und sonnigen Wiesen. Eine Besonderheit der Insel sind die Klippen, die sich dramatisch entlang der Küste erheben.

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Unser Schiff legte am Anleger für Kreuzfahrtschiffe an. Direkt gegenüber befanden sich die Anleger für die Fähren zum schwedischen Festland. Der Fährhafen ist durch eine Mole gegen die Wellen geschützt. Nicht so der Kreuzfahrtanleger, hier war das Schiff ungeschützt und die Wellen schlugen immer wieder unter das Heck. Der Wellenschlag war im hinteren Bereich des Schiffes gut zu hören und die Gischt spritzte in alle Richtungen und es bildeten sich immer wieder Regenbögen. Dieses Schauspiel ließ sich beim Frühstück im Marktrestaurant durch die Fenster beobachten und ließ unsere Kinder fast das leckere Essen vergessen.

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Da das Wetter nun so schön war überlegten wir, ob wir spontan noch einen Landausflug machen sollten. Das hatte sich aber schnell erledigt, da keine Landausflüge mehr verfügbar waren. Es war alles ausgebucht. Hier wäre natürlich der individuelle Landgang von Vorteil gewesen. Wir hätten uns dann nämlich gerne die Villa Kunterbunt von Pipi Langstrumpf angesehen. Jeder kennt Pipi Langstrumpf aus den Erzählungen von Astrid Lindgren und ein großer Teil der Filmsequenzen wurde hier auf Gotland gedreht. Auch die originale Villa Kunterbunt, oder wie sie im schwedischen heißt, die Villa Villekulla befindet sich hier auf der Insel. Als die Dreharbeiten zu den Filmen begannen wurde noch nach einem passenden Häuschen für Pipi gesucht. Auf einem Schießplatz wurde das passende Haus gefunden und mit den bunten Farben und Anbauten versehen. Auch der Limonadenbaum befand sich im verwilderten Garten vor dem Haus. Nur für Innenaufnahmen konnte das Haus nicht genutzt werden. Die Aufnahmen aus der Villa Kunterbunt entstanden in einem Filmstudio in der Nähe von Stockholm. Später wurde das Haus um einige Kilometer umgesetzt und befindet sich mittlerweile in einem Freizeitpark vor den Toren Visbys. Gerne hätten wir die Villa Kunterbunt, die mittelalterliche Stadtmauer oder die steilen Klippen an der Küste besucht, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Vielleicht kommen wir ja nochmal wieder nach Visby.

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Da nun kein Landgang geplant war verbrachten wir wieder einige Stunden im „Four Elements“ und konnten nebenbei von dort den ein- und auslaufenden Fähren zuschauen. Am Abend legten die AIDAprima dann rückwärts ab, drehte und nahm Kurs auf Stockholm. Am Horizont war bereits die Mein Schiff 1 zu erkennen. Sie hatte ebenfalls Stockholm als Ziel und so fuhr sie gemeinsam mit AIDAprima in Richtung Schärengarten. Die Sonne verabschiedete sich eindrucksvoll nach diesem wunderschönen Herbsttag und verwandelte den Himmel in traumhafte Farben.

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Die Fahrt durch den Schärengarten

Die Fahrt durch die Schären ist der Höhepunkt einer jeden Ostseekreuzfahrt. Während bei einer Kreuzfahrt im Sommer der Sonnenaufgang mitten in der Nacht ist, konnte man bei der heutigen Schärenfahrt ja fast ausschlafen und war trotzdem rechtzeitig an Deck. Als ich aufgestanden bin war es noch dunkel und das Wetter war noch gut. Es bestand die Möglichkeit einen schönen Sonnenaufgang während der Schärendurchfahrt zu erleben bevor eine angekündigte Wolkendecke die Sonne verdecken sollte. Das Fahrwasser in den Schären war noch breit, weit hinter uns fuhr die Mein Schiff 1 und es dauerte noch ein wenig bis zur Dämmerung.

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Für einen heißen Kaffee im Beach Club war also noch Zeit genug. Immer mehr Passagiere sammelten sich warm eingepackt auf den Außendecks der AIDAprima. Vom Heck und dem verglasten Skywalk hat man einen hervorragenden Ausblick über das Schiff und die vorbeiziehende Landschaft. Viele Passagiere wollten diesen Höhepunkt der Reise von der Einfahrt in die Schären bis in die Hauptstadt Stockholm von Anfang an miterleben.

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Die AIDAprima fuhr langsam immer weiter in die Inselwelt vor Stockholm. Das Fahrwasser wurde an einigen Stellen sehr eng und man konnte die Aussage von Kapitän Sven Gärtner verstehen, dass eine Passage bei Sturm ein sehr hohes Risiko birgt.

Die Sonne stieg langsam über den Horizont und verwandelte die Schären mit ihren tausenden kleinen Inseln in ein goldenes Lichtermeer. Ich weiß nicht ob die Inseln jemand gezählt hat, aber man spricht davon, dass der Schärengarten aus ungefähr 30000 Inseln bestehen soll. Einige Inseln sind bewohnt, andere bestehen nur aus einer kleinen aus dem Wasser ragenden Steinkuppe.

Das Wasser reflektierte den orangen Himmel und ganz still und ehrfürchtig standen die „Sehleute“ an der Reling und bewunderten dieses Naturschauspiel. Es hatte tatsächlich etwas Entspannendes wie die wunderschöne und typisch schwedische Landschaft an einem vorbeizog. Auf der einen Seite des Schiffes glühte der Himmel in seinen leuchtenden Farben, auf der anderen Seite leuchteten die von der Sonne angestrahlten Bäume mit dem bunten Herbstlaub und den bunten Häuschen. Man hat der Eindruck, dass auf jeder noch so kleinen Insel ein Haus mit Bootsanleger steht.

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Die AIDAprima war natürlich nicht das einzige große Schiff in den Schären. Hinter uns holte die Mein Schiff 1 immer weiter auf und auch von dort an Bord genossen die Passagiere sicherlich den traumhaften Morgen. In regelmäßigen Abständen kamen uns die Fähren aus Stockholm entgegen und an einigen Stellen wurde es zwischen den Schiffen dann nochmal wieder sehr eng.

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Die wunderschöne Fahrt durch die Schären bis nach Stockholm dauert mehrere Stunden und bleibt mein persönliches Highlight dieser Ostseekreuzfahrt. Auch einige andere Passagiere mit denen man ins Gespräch gekommen ist, erzählten, dass sie die Reise hauptsächlich wegen der Fahrt durch die Schären gebucht haben und freuten sich über dieses Erlebnis und das Glück mit dem guten Wetter. Im Laufe des Vormittags kommen wir Stockholm immer näher und die Besiedelung am Ufer wird immer dichter. Gegen Mittag laufen wir unseren Liegeplatz für die nächsten Tage in Frihamnen an.


Flaggenkunde

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Flagge „Hotel“
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Flagge „Papa“
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Flagge „Quebec“

Während der Kreuzfahrt wurden im Flaggenmast der AIDAprima ständig wechselnde Flaggen aus dem internationalen Flaggenalphabet gesetzt. Diese Art der Kommunikation ist in der Seefahrt immer noch eine gebräuchliche Art der Verständigung. Für Interessierte hier ein paar Erläuterungen zu den verschiedenen Flaggen:

Flagge „Hotel“: Die Rot-Weiß gestreifte Flagge wird gesetzt, wenn das Schiff einen Lotsen an Bord hat.

Flagge „Papa“: Das Schiff wird innerhalb der nächsten 24 Stunden auslaufen bzw. das Auslaufen wird vorbereitet.

Flagge „Quebec“: Die gelbe Flagge zeigt an, dass an Bord alle gesund sind.


Stockholm

die schwedische Fahne
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AIDAprima an ihrem Liegeplatz in Stockholm

Das Wetter in Stockholm war meistens bedeckt und teilweise war etwas Regen vorhergesagt. Trotzdem gab es auch so manch sonnige Stunden. Wir wollten während unseres Aufenthaltes an irgendeinem Tag von Bord und uns ein wenig die Hauptstadt Schwedens ansehen. Daher buchten wir für die größte Stadt Skandinaviens einen Landausflug in die Altstadt für den späten Nachmittag. Es wurde also während des Ausflugs und dem Spaziergang durch die engen Gassen von Gamla Stan dunkel und das Schloß, die hübschen Häuser und die Straßen waren romantisch beleuchtet.

Die Metropole des Nordens erstreckt sich über 14 Ostseeinseln, hat mehr als 50 Brücken und ist am Übergang zwischen Mälarsee und Ostsee gebaut. Nicht umsonst trägt Stockholm den Spitznamen „Venedig des Nordens“ oder auch die „schwimmende Stadt“. Egal wo man sich in der Stadt aufhält, immer wieder schweift der Blick über das Wasser.

Durch die Verteilung auf unterschiedliche Inseln haben die Stadtteile jeweils einen ganz eigenen Charakter. Das Herz bildet die Altstadtinsel Gamla Stan mit dem Schloss, krummen Gassen und jahrhundertealten Bauten in Rot und Orange. Nördlich davon liegt die moderne Innenstadt Norrmalm, kurz „City“ genannt, mit Geschäften, Büros und trendigen Restaurants. Die südliche Insel Södermalm ist das ganze Gegenteil davon, hier ist die kreative Szene zu Hause, vor allem im Kultviertel SoFo.

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Die Altstadt von Stockholm Gamla Stan
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Das königliche Schloss
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Das Stockholmer Rathaus, das Stadshus
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Schmale Gassen in der Stockholmer Altstadt Gamla stan
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Die Tyska kyrkan (Deutsche Kirche) ist ein lutherisches Kirchengebäude in der Altstadt Gamla stan
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Die schmalste Gasse Stockholms – Mårten Trotzigs Gränd

Auf dem abendlichen Ausflug der eine Mischung aus Spaziergang und Busfahrt war, konnten wir nun in einigen Stunden einen kleinen aber sehr schönen Teil von Stockholm sehen. Der Reiseführer versorgte uns mit vielen wissenswerten Informationen und auch einigen Anekdoten. So führte er uns durch die schmalste Gasse Stockholms, die Mårten Trotzigs Gränd, die an einigen Stellen nicht breiter als 90 cm ist. Weiter zeigte er uns neben dem Vasa Museum, dem nordischen Museum und dem Freizeitpark Gröne Lund noch die Unterkunft des reichsten Schweden, Stefan Persson. Persson hat sein Vermögen mit dem Textilhandelsunternehmen H&M verdient und hat sein Haus im noblen Botschaftsviertel stehen.


Unterhaltung an Bord

Das Unterhaltungsprogramm an Bord war sehr vielfältig. Wir haben uns aus dem Tagesprogramm immer einige Dinge herausgesucht an denen wir gerne teilnehmen wollten. Tagsüber wurde viel Programm für die Kinder angeboten. Da gab es zum Beispiel wieder die Schatztruhenrallye bei der man das ganze Schiff kennenlernt, das Familienbingo für die ganze Familie und natürlich Shuffleboard. Am zweiten Seetag fand die Fragestunde an die Offiziere statt. Dort konnten die Kids jede Menge Fragen über das Kreuzfahrtschiff stellen und bekamen fachkundige Antworten. Es war beeindruckend was sich manche Kinder für Fragen überlegt hatten und welche Gedanken sie sich auch über den Umweltaspekt machten.

Auch für die Erwachsenen wurde viel Programm angeboten. Entertainment Manager Tom führte in seiner lustigen und sympathischen Art durch den Abend und hatte interessante Gäste in der AIDA Prime Time. Das Live-Entertainment fand auf unserer Kreuzfahrt ja nur eingeschränkt statt, so dass die Künstler alleine oder mit Abstand auftraten. Trotzdem war das Angebot von Live-Musik und Akrobatik hervorragend und sorgte für viel Applaus im Theatrium.

Der einzige Bereich an Bord wo man sich in einer Schlange anstellen musste, war der neu eröffnete LEGO Store. Der Store war zu seinen Öffnungszeiten immer gut besucht und auf dem ganzen Schiff sah man Kinder und auch so manchen Erwachsenen mit einer neuen Errungenschaft aus den bunten Bausteinen herumlaufen. Das LEGO-Lager an Bord der AIDAprima muss anscheinend gut bestückt sein, die Regale wurden immer wieder aufgefüllt.


Leinen los – Abschied von Stockholm

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Gegen Mittag des 22. Oktober verließ AIDAprima Stockholm. Die Leinen unseres schwimmenden Hotels wurden losgeworfen und das Schiff nahm Fahrt auf. Langsam verließ sie den Stockholmer Hafen. Ein paar Stunden Fahrt durch die Schären mit den herbstlich verfärbten Bäumen und versteckten Häusern lag wieder vor uns. Das Ufer schien zum Greifen nah und immer wieder entdeckte man zwischen den Bäumen romantisch gelegene Schwedenhäuser. Nach dem Verlassen der Schären wurde uns ein windiger Seetag angekündigt.

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Ein stürmischer Seetag am Ende der Reise

Der Seetag war dann tatsächlich etwas stürmisch mit Windstärke 8. Einige Außenbereiche an Deck mussten gesperrt werden da man sich dort nur schwer auf den Beinen halten konnte. Das Wetter hatte an diesem Tag so einiges zu bieten. Es gab über den Tag verteilt viele sonnige Phasen aber auch so manchen Regenschauer und eine gewaltige Gewitterzelle die wir glücklicherweise umfahren haben.

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Eine gewaltige Gewitterzelle an der Backbordseite der AIDAprima
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Während die AIDAprima ruhig im Wasser lag hatten einige kleinere Fähren mit dem Seegang zu kämpfen und stampften durch die Wellen.

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Gegen Abend ließ der Wind nach und wir hatten das schlechte Wetter hinter uns gelassen. So gab es am letzten Abend noch einen schönen Sonnenuntergang auf See.

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Fazit

Wie lautet denn nun das Fazit dieser Kreuzfahrt? Wir hatten mit der gesamten Familie großen Spaß auf dem Schiff. Die AIDAprima und ihr Schwesterschiff die AIDAperla sind regelmäßig als Familienkreuzfahrtschiff ausgezeichnet worden und sind dem auch gerecht geworden. Die Freizeitmöglichkeiten an Bord sind für Familien mit Kindern hervorragend. Das Essen in den Buffet-Restaurants an Bord hat uns richtig gut gefallen, es war reichhaltig und lecker und auch auf der Cocktailkarte ist für jeden etwas dabei. Das Entertainment-Programm war während dieser Ostseekreuzfahrt noch etwas eingeschränkt, da auch auf der Bühne die Abstandsregeln eigehalten werden mussten. Die an Bord geltenden Corona-Maßnahmen sind sicherlich nur eine Momentaufnahme und ändern sich ständig, so dass es sich nicht lohnt darauf noch ausführlicher einzugehen. Alle Passagiere haben sich wie selbstverständlich an die neuen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz gehalten und gingen Rücksichtsvoll miteinander um.

Neben dem Schiff waren es natürlich auch die Eindrücke der Reise, die diese Fahrt wieder zu etwas besonderem gemacht haben. Die Umroutung aufgrund des Sturmes hat uns am Ende jede Menge Sonnenschein beschert und uns eine traumhafte Fahrt durch die Schären ermöglicht. Wir hatten entspannte Stunden mit Sonne auf dem Balkon und stürmische See auf dem Rückweg. Es war alles dabei was eine Seereise ausmacht. Das das Schiff nur ungefähr zu 60 Prozent ausgelastet war, hat man natürlich überall an Bord bemerkt. Diese geringe Auslastung war auch sehr angenehm aber trotzdem wünsche ich mir, dass die Schiffe bald wieder mit größerer Auslastung fahren können.

Wir haben uns in dieser Woche an Bord sehr wohl gefühlt und die Reise genossen. Und eins steht jetzt schon fest, es wird nicht die letzte Kreuzfahrt gewesen sein. Die Fahrt auf einem Schiff ist einfach die angenehmste Art des Reisens.

Bildergalerie AIDAprima

hier findet ihr Kreuzfahrten mit der AIDAprima


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